Waldhof Geschichte


 

Verfaßt am 30.05.1998

Der ursprüngliche Hof liegt im Osten von Hornussen, direkt an der Hauptstrasse Basel - Zürich. Die Gebäude bestanden seit 1821. Sie setzten sich zusammen aus Wohnhaus, Stall und Scheune, die im ähnlichen Stil eines Aargauer Bauernhauses gebaut wurden.
Als mein Grossvater den Hof übernahm, war ein grosser Teil des Landes Brach gelegt,der Heustock leer und nur eine 30 Aren grosse Parzelle mit Weizen bepflanzt. Damit er das Vieh überwintern konnte musste er sämtliches Heu zukaufen. Das Land, das zum Hof gehörte,rund 9 Hektaren, war in 36 Parzellen aufgeteilt. Darunter auch Parzellen, die 4 Kilometer vom Hof entfernt und dadurch in einem schlimmen Zustand waren. Denn in dieser Zeit gab es keine Möglichkeiten den Hofdünger über weite Strecken zu transportieren. Auch in der Viehzucht stand es nicht zum Besten. Das Vieh übernahm mein Grossvater vom vorgehenden Besitzer. In Jahre langer Arbeit probierte er, das Zuchtmaterial zu verbessern, was im Fricktal nicht ganz einfach war, denn die Landwirtschaft war dem Mittelland stark unterlegen. Als Nebenerwerb führte er Güter der Firma Mettler an den Bahnhof, diese Möglichkeit hatte er, weil er einer der ersten Traktoren (Marke Vevey, Jahrgang 1938) im Dorf besass. Damals gab es in Hornussen gerade mal drei Traktoren. In dieser Zeit vergrösserte er den Hof um eine Remise und erweiterte die Landfläche durch weiter Zukäufe. Doch schon bald redete man von einer Autobahn die rund 20 Meter hinter dem Hof durchführen sollte. Da dies den Hof stark eingeengt und keine weitere Vergrösserungen erlaubt hätte, beschloss er angesichts der bevorstehenden Güterregulierung auszusiedeln. Im Februar 1965 wurde Die Baubewilligung die neue Siedlung auf dem Grossberg erteilt. Die Siedlung sollte bestehen aus einem Zweifamilienhaus, Scheune mit Stall, Schweinestall, Remise und Autogarage. Eigentlich wollte mein Grossvater ein sogenannten Behälter Hof Bauen, dies bedeutet die Oekonomigebäude bestehen nur aus einem Stall ohne Futterbergeraum, dafür wird das Futter in sogenannte Behältern, in diesem Fall einem Harvestorsilo und einem Heuturm gelagert.Der Stall wäre ein Doppelhalenstall gewesen. Da Aussiedelungen jedoch stark mit der Raumplanung dieser Zeit und der Vision des Staates im ganzen Kanton nur noch einen einheitlichen Bauernhoftyp zu fördern, wurden für andere Projekte jegliche Mittel seitens des Staates und des Bundes gestrichen. Es wurde aber Angesichts der grossen Landfläche die mein Grossvater besass ein um ein Bindefeld länger Scheune mit zwei Strohabwurfschächten und einer Mechanischen Entmistungsanlage bewilligt. Der Stall wurde für 24 Milchkühe und 8 Stück Jungvieh gebaut.Der Schweinestall bot 54 Mastschweinen Platz. Ausserdem wurden 3 Kunststoffsilos der Firma Räss mit je 55m3 Volumen gestellt.

 

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Wie schon vorher erwähnt waren diese Siedlungen ein Projekt des Kantone und des Bundes und somit war in des Bundesrates alljährlicher Reise ein.  Abstecher zu zwei dieser Neubauten geplant. Eine dieser zwei war der Waldhof und so hatte mein Grossvater schon hohen Besuch auf dem Hof noch bevor er eingezogen war.

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Besichtigung der Stallungen

 

Dank der niederen Landbonetierung auf dem Grossberg wurde ihm die grössere Fläche als er im Dorf besass zugeteilt rund 20 Hektar an einem Stück (Arondiert). Nach dem Bau bewirtschaftete mein Grossvater den Hof bis ins Jahr 1972 als er den Hof an meinen Vater Peter Wiedmer übergab. Kurze Zeit darauf verstarb Hans Wiedmer an Lungenkrebs. Nach dem Tod meines Grossvater führte mein Vater und meine Mutter den Hof alleine weiter.1973 Installierten Sie in Eigenleistung ein Heubelüftung und 1977 kauften sie auf dem Schienberg rund 3km entfernt weitere 5 Hektar Land zu. Im Selben Jahr wurde der Betrieb in einem Projekt zum Lehrbetrieb, und ein Jahr später holte mein Vater die Meisterprüfung nach, und der Waldhof wurde offizieller Lehrbetrieb. Weiter wurde im selben Jahr eine Baubewilligung zum Bau einer Maschienenhalle 15 mal 40 m rückseitig an der bestehenden Remise, in der Remise eine Werkstatt und darauf getrennt durch eine Betondecke ein Wohnung erteilt. Die Halle und die Werkstatt sowie die Wohnung im Rohbau wurden bis ca 1985 in totaler Eigenleistung mit betriebseigenen Arbeitskräften erstellt. 1983 wurde einer der drei Kunstoffsilos durch einen neuen 105m3 grossen ersetzt. Weiter kaufte mein Vater 1985 im Schienberg nochmals 80 Aren Land zu. In der selben Zeit wurde der Schienberg aufgrund Eigenintiative von den Landbesitzern Reguliert. Im Jahre 1989 erweiterten wir den Güllenraum um 620 m3 auch hier wurde ausser dem Aushub alles in Eigenleistung erstellt. 1996 haben wir begonnen die sich im rohbaubefindende Wohnung auszubauen und ein Stückgutheizung für das Haus die Wohnung und die Werkstatt zu installieren, auch diese Arbeiten wurden ausschließlich in Eigenleistung erstellt. Seit 1988 nach dem ich (Andreas Wiedmer ) die andwirtschaftliche Schule absolviert hatte bin ich im Angestelltenverhältnis auf dem Hof beschäftigt. Nach einem viermonatigem Auslandaufenthalt in Australien und Neuseeland 1991 arbeiten Meine Eltern und ich alleine auf dem Hof . Seit 1993 widme ich mich auch der Rationalisierung der Technischen Einrichtungen. So sind schon in Eigener Planung und Ausführung verschiedenen Projekte entstanden wie z.B. die elektronische Milchmengenerfassung, die automatische Kraftfutterzuteilung, ein Elektronisch gesteuerter und betriebener Futtermischwagen, eine Rundballenfräse oder der CNC gesteuerte Rundballenwickler. Da sich die Landwirtschaft in diesen Jahren in einer sehr schwierigen Lage befindet probiert sich der Betrieb in Dienstleistungen wie Übernahme Hagelversichungsagentur, Lohnsprizterei oder Handel von Landwirtschaftlicher Software ein weiteres Standbein zu schaffen.